Sind Anleger ohne Anlageberatung besser dran?

Eine Studie der Goethe Universität Frankfurt am Main in Zusammenarbeit mit der Universität Neapel hegt berechtigte Zweifel an der gängigen Praxis der Anlageberatung bei herkömmlichen Banken und liefert verblüffende Erkenntnisse.

Andreas Hackethal, Professor für Finanzen, und Michael Haliassos, Professor für Makroökonomie und Finanzmärkte am House of Finance der Goethe-Universität, haben in einer umfangreichen Studie die Anlegerdaten einer großen deutschen Bank sowie einem großen Online-Broker mit angeschlossenen unabhängigen Finanzberatern untersucht. SIe fanden heraus, dass sich die Depots von Anlegern, die eine Beratung in Anspruch nahmen, nicht besser entwickelten als die Depots vergleichbarer Anleger, die sich nicht beraten ließen.

„Die Ergebnisse lassen sich darauf zurückführen, dass die Berater die systematischen Anlagefehler ihrer Kunden nicht ausreichend korrigieren und häufig auch höhere Kosten produzieren“, sagt Andreas Hackethal. Der Hauptgrund für die gelieferten Ergebnisse liege in der falschen Anreizstruktur für Anlageberater. Damit steht der Nutzen für den Kunden nicht an erster Stelle, sondern der Nutzen für den Berater durch die möglichen Provisionen. Für den Kunden entstehen nach einer Beratung sogar höhre Kosten, dass Sie deutlich mehr Umschichtungen oft verbunden mit entsprechenden Verwaltungskosten an Ihrem Depot vornehmen.

Eine verbesserte Kundenorientierung in der Beratung oder qualifiziertere Beratungsangebote scheinen nicht vielsprechender. In einer anderen Stunde wurde belegt, dass der Kundet auch qualifizierte Beratungsangebote eher meidet und mehr auf das eigene im Durchschnitt eher mäßige Anlagegeschick vertraut. Diese Studie zeigt, dass Anleger das Angebot einer kostenlosen, unabhängigen und konfliktfreien Anlageberatung zu 95 Prozent nicht wahrnahmen, daber hatte der Berater hatte hier keinen finanziellen Anreiz. Von den anderen fünf Prozent setzt maximal die Hälfte die Empfehlungen des in die Tatum, und das auch in nahezu keinem Fall vollständig, obwohl die Empfehlungen durchweg zu einer verbesserten Performance geführt hätten.