Sondergipfel in Griechenland nimmt Privatanleger mit ins Boot

Die Märkte kann dieser Schritt aber nicht wirklich beruhigen. Die Regierungschefs der EU haben vergangene Woche in Brüssel ein zweites milliardenschweres Rettungspaket geschnürt. Es umfasst 109 Milliarden Euro, davon geht aber nur etwa die Hälfte direkt an den griechischen Staat, die andere Hälfte ist für die Absicherung der Gläubiger bestimmt. Die Schulden Griechenlands betragen derzeit rund 350 Milliarden Euro.

Neu am zweiten Rettungspaket ist allerdings das auch Banken und Privatanleger mit ins Boot geholt worden sind. Sie übernehmen in Summe netto in den nächsten drei Jahren rund 50 Milliarden Euro und soll sich bis 2020 auf ca. 90 Milliarden erhöhen. Dies geschieht durch den sogenannten Anleihentausch, bei dem fällig werdende Anleihen gegen neue getauscht werden. Außerdem wird dies noch ergänzt durch ein sogenanntes Schuldenrückkaufprogramme. Hier erhält der griechische Staat die Möglichkeit hat alte Anleihen auf dem Sekundärmarkt zu besseren Konditionen zurückzu kaufen.

Auch Irland und Portugal erhalten die besseren Konditionen, was für beide Staaten eine immense Erleichterung bedeutet.

Trotz dieser guten Nachrichten haben die Rating Agenturen Griechenland von CC auf den Status CCC herabgestuft. Sie werten den geplanten Schuldentausch als selektiven Zahlungsausfall und sehen nur die Möglichkeit auf dem Sekundärmarkt griechische Anleihen zu kaufen nicht als Zahlungsausfall, da dies auf freiwilliger Basis geschehe.